Mitarbeitende - Mai 2024

«Das grosse Ganze verstehen»

Weiterbildung im Keramikwerk

Im schwedischen Keramikwerk drücken Mitarbeitende die Geberit Schulbank. Büro- wie Produktionsmitarbeitende erhalten in der hauseigenen Akademie einen vertieften Einblick in die Herstellung von Sanitärkeramik.

Viele Prozessschritte und eine Menge Wissen sind nötig, um Sanitärkeramiken herzustellen. Doch die wenigsten Mitarbeitenden kennen das ganze Verfahren. Im Arbeitsalltag kommen viele lediglich mit einzelnen Schritten in Berührung.

Das Geberit Keramikwerk im schwedischen Bromölla hat für diesen Zweck die Pressure Casting Academy («Druckguss-Akademie») ins Leben gerufen. Hier drücken Produktions- wie Büromitarbeitende gemeinsam die Geberit Schulbank. Dabei gehen sie die Keramikherstellung von A bis Z durch und schauen über ihren Tellerrand hinaus. Das fördert das gegenseitige Verständnis und führt letztlich zu Qualitätsverbesserungen. Anders, als der Name vermuten lässt, geht es bei der Schulung um weit mehr als um die moderne Druckgusstechnologie, die bei Geberit in Schweden, Finnland und Polen im Einsatz ist.

Ein Gespräch mit dem Trainer der Akademie, Joachim Lindberg, und zwei Werksmitarbeitenden: Amanda Säll, Projektleiterin Produkte und Robin Efverman, Produktionsmitarbeiter Gusslinie.

Joachmin Lindberg, Trainer der Akademie (Copyright: Ylva Haglund)

Joachim, was ist das Ziel der Akademie?
Die Kursteilnehmenden sollen verstehen, wie der Keramikprozess von A bis Z funktioniert. Und zwar über den eigenen Aufgabenbereich hinaus. Das verbessert das gegenseitige Verständnis für die einzelnen Prozessschritte wie Rohmaterialeinkauf, Giessen oder Formenherstellung. Durch den Austausch verstehen wir, was wir gemeinsam tun können, um die Qualität weiter zu verbessern. Natürlich geht es auch darum, das grosse Wissen rund um Keramik intern weiterzugeben.

Wie muss man sich eine solche Schulung vorstellen?
Es ist eine Mischung aus Theorie im Sitzungszimmer und Praxis im Werk. Wir gehen den Prozess Schritt für Schritt durch, vom Rohmaterial über die Schlickerherstellung, das Trocknen, das Glasieren, das Brennen bis zum fertigen Produkt. Jeden Vorgang sehen wir uns auch direkt im Werk an und diskutieren die jeweiligen Herausforderungen.

Robin Efverman, Produktionsmitarbeiter Gusslinie (Copyright: Ylva Haglund)

Robin, du hast an der Akademie teilgenommen, was nimmst du mit?
Ich verstehe nun das grosse Ganze und weiss, wie meine Arbeit an der Gusslinie zum gesamten Herstellungsprozess beiträgt. Ich habe zwar schon in unterschiedlichen Bereichen des Werks gearbeitet und kenne ein paar Prozessschritte, aber wenn mich mein Umfeld gefragt hat, wie man ein WC herstellt, konnte ich es vor der Akademie nicht gut erklären. Es ist wie bei einem Puzzle: Jetzt verstehe ich, wie die einzelnen Teile zum Gesamtbild beitragen.

Amanda Säll, Projektleiterin Produkte (Copyright: Ylva Haglund)

Amanda, dir steht die Teilnahme noch bevor. Welche Erwartungen hast du?
Ich habe von meinen Kolleginnen und Kollegen schon gehört, dass sie viel gelernt haben. Da ich vor Geberit zwar schon in Produktionswerken gearbeitet habe, aber nicht aus der Keramikbranche komme, erhoffe ich mir vertiefte Einblicke in den Herstellungsprozess. Insbesondere mit der Produktion der Formen für das Druckgussverfahren kenne ich mich noch nicht sehr gut aus.

Was haltet ihr von diesem Weiterbildungsangebot?
Robin Efverman: Wir sind tief in jeden Prozessschritt eingetaucht. Ich schätze es, dass man sich die Zeit dafür genommen hat. Die Pressure Casting Academy kann ich meinen Kolleginnen und Kollegen deshalb auf jeden Fall weiterempfehlen.

Amanda Säll: Ich bin schon sehr gespannt, denn ich finde es immer interessant, neue Dinge zu lernen. Wissen ist wichtig, um Menschen zu begeistern und sie zu motivieren, neue Lösungen zu finden.

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