Mitarbeitende - October 2023

Der slowenische Daniel Düsentrieb

Zusammenarbeit mit Bildungseinrichtungen

Der angehende Mechatroniker Timotej Krampl tüftelt gern. Als Schulprojekt entwickelt er einen Handstaubsauger aus Geberit Rohren. Die Belohnung: Bestnote und die Aussicht auf eine Festanstellung bei Geberit.

Für manche ist es Zeitverschwendung, für andere die Quelle für zündende Ideen: die sozialen Medien. Bei Timotej Krampl (18) aus Slowenien war es letzteres. Auf der Suche nach einem Thema für das Abschlussprojekt durchforstet der Mittelschüler YouTube. Dabei stösst er auf ein Staubsauger-Video und denkt sich: «Das geht auch mit Geberit Rohren.»

Gedacht, getan. Der gewiefte Tüftler überlegt sich ein Konzept und fertigt Skizzen an – vom Design bis zur Elektronik. Innerhalb einer Woche baut er aus Geberit Silent-PP Rohren und Verbindungsstücken einen voll funktionstüchtigen Handstaubsauger.

Gelungenes Abschlussprojekt: Der Handstaubsauger aus Geberit Silent-PP Rohren.

Motivation wird belohnt
Das nötige Material bezieht er direkt von seinem Arbeitgeber. Seit seinem ersten Jahr am technischen Schulzentrum Maribor absolviert Timotej Krampl regelmässig Praxiseinsätze bei Geberit in Ruše (SI). Dort wird man früh auf sein Talent aufmerksam. «Er war von Anfang an sehr motiviert und neugierig», sagt HR Business Partnerin Janja Polenšek Davidovski. Seine Persönlichkeit überzeugt. Geberit finanziert ihm sogar ein Stipendium für seine weiterführende Ausbildung.

«Würden gerne mehr tun»
Die Zusammenarbeit mit weiterführenden Schulen und Universitäten steht in Slowenien noch am Anfang (siehe Box). Gerne würde man mehr tun, wie die slowenische Head of HR Mojca Grafenauer erklärt. Leider gäbe es im Land nur Lehrstellen für Werkzeugmechaniker, nicht aber für andere technische Bereiche wie Mechatronik, Maschinenbau und Elektrotechnik. «Ein grosses Minus», findet sie. Deshalb bietet Geberit Praktika für Schülerinnen und Schüler in diesen Bereichen an.

Erfolgsversprechender Ansatz
Die bisherigen Erfahrungen sind erfolgsversprechend. Wie jene mit Timotej Krampl, dem eine Festanstellung in der Abteilung Instandhaltung winkt. Er würde sich freuen, mit seinen Teamkollegen weiterzuarbeiten. Sein Ziel? «Ein guter Mechatroniker zu werden», sagt er bescheiden. Weitertüfteln wird er bestimmt. Und wer weiss, mit welchen kreativen Lösungen er seine Kolleginnen und Kollegen in Zukunft inspirieren wird.

Timotej Krampl kam als Schüler zu Geberit. Nun steht ihm eine Festanstellung in der Abteilung Instandhaltung in Ruše in Aussicht.

Berufsbildung in Slowenien

In den späten 80er-Jahren, vor dem Zerfall des sozialistischen Jugoslawiens, war das Bildungssystem in Slowenien stark zentralisiert. Die berufliche Bildung spielte eine wichtige Rolle; in Berufsschulen erlernten die Auszubildenden praktische Fähigkeiten. Nach der Unabhängigkeit Sloweniens im Jahr 1991 wurde das Bildungssystem umfassend reformiert. In der Folge verschob sich der Fokus von der Praxis in Richtung theoretische Ausbildung. Seit einigen Jahren verstärkt die slowenische Regierung ihre Bemühungen, die duale Berufsbildung und damit auch die Zusammenarbeit von Bildungseinrichtungen mit Unternehmen wieder verstärkt zu fördern.


Verwandte Themen Einblicke