Mitarbeitende - January 2024

«Die Uhren ticken hier anders»

Von Belgien an die Elfenbeinküste

Kontinent, Klima, Kultur – alles anders, aber das Französische verbindet. Jean Melotte hat den Sprung von Belgien an die Elfenbeinküste gewagt. Der Business Development Manager hilft mit, die Präsenz von Geberit in Westafrika auszubauen.

Maniok und Kochbananen statt Pommes und Waffeln, konstante feuchtwarme Temperaturen statt vier Jahreszeiten. Rund 5’100 Kilometer Luftlinie trennen Belgien und die Elfenbeinküste. Das schreckt Jean Melotte nicht ab – im Gegenteil: Nach über 20 Jahren Projektberatung bei der belgischen Geberit Vertriebsgesellschaft packt ihn die Abenteuerlust. Eine Reise nach Guinea und seine eigenen Wurzeln inspirieren ihn zu einem gewagten Schritt: «Ich bin in Afrika geboren und war offen für dieses Ziel». Geberit ermöglicht ihm den Ortswechsel und entsendet ihn als Business Development Manager an die Elfenbeinküste im französischsprachigen Westen Afrikas.

Stressiges Ankommen
Es ist das Jahr 2021 und die Pandemie zieht ihre Kreise – ein holpriger Start für eine Auswanderung. Zumal es auch ohne Covid-Restriktionen «ziemlich kompliziert» sei, in eine afrikanische Stadt ohne lokale Geberit Büros zu ziehen. «Man organisiert vor Ort viel selbst», erzählt Jean Melotte. «Geberit hat uns aus der Ferne unterstützt, um sicherzustellen, dass wir komfortabel und sicher sind.»

Das Einleben gelingt gut, auch dank des herzlichen Empfangs durch die Bevölkerung. Nur an die Zeitrechnung kann er sich nicht recht gewöhnen. Denn die Uhren ticken auf dem afrikanischen Kontinent etwas anders: «Ab 12 Uhr mittags begrüsst man sich mit «Bonsoir», und das mitten am Tag», erzählt er. Das wirke sich auch auf den Geschäftsalltag aus. Die lokale Bevölkerung lebe von Tag zu Tag. «Eine Antwort lässt schon mal Wochen oder Monate auf sich warten.»

Nachfrage schaffen
Das Warten zahlt sich meist aus, denn der afrikanische Markt hat grosses Potenzial: «Die Infrastruktur muss hier erst noch entwickelt werden», erklärt der 57-Jährige. Auch die Nachfrage nach Geberit Produkten müsse erst geschaffen werden. Deshalb sei es zentral, vor allem in den Städten präsent zu sein, um eine Vertrauensbeziehung zu den lokalen Partnern aufzubauen. Und genau darin besteht die Aufgabe des Belgiers und seiner Teamkollegen.

Ein zentrales Element sind Schulungen. Regelmässig gibt Jean Melotte Installateuren, Architekten und Ingenieuren Kurse in Sanitär- und Installationstechnik sowie Hydraulik. «Gar nicht so einfach ohne GIZ und Abwasserturm zu Demozwecken», sagt der gelernte Biotechnologe.

«Drei Jahre sind eine gute Zeit»
Nach drei Jahren in der Fremde sehnen sich der dreifache Familienvater und seine Partnerin nach der Familie und dem Klima in Europa. Anfang dieses Jahres kehrt er zurück. Die Erfahrung will er nicht missen: «Gute Beziehungen und Vertrauen aufbauen, bevor man über Geschäftliches spricht, und das Netzwerk pflegen. Und natürlich viel Geduld», sagt er und lacht.

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