Kompetenzen - Februar 2020

Locker weggesteckt

Geberit Rohre bestehen die Kugelfallprüfung problemlos

Transport, Lagerung, Einbau - bis ein Abwasserrohr aus PE (Polyethylen) seine Aufgabe aufnimmt, kann ihm viel widerfahren. Gut, dass Geberit Rohre selbst Minustemperaturen und schwere Schläge mit Leichtigkeit wegstecken.

Früher gab es keine internationalen Standards zur Qualitätsprüfung von Rohrleitungen. Die Produktqualität jedoch galt und gilt noch heute als eines der zentralsten Verkaufsargumente. Um diese trotz fehlender Normen zu untermauern, erarbeitete man bei Geberit unternehmensintern eigene Anforderungen und prüfte die Produkte nach diesen. Obwohl zwischenzeitlich international anerkannte Normen definiert wurden, haben die «Geberit Anforderungen» bis heute grösstenteils Bestand. Dazu zählt die sogenannte Kugelfallprüfung. Mit ihr wird die Kälteschlagzähigkeit ermittelt, also wie Abwasserrohre aus PE bei Minustemperaturen auf Schläge reagieren.

Robuste Abwasserrohre
In einer Anzeige der schweizerischen Bauzeitung von 1967  (683 KB) beschreibt Geberit das Prüfvorgehen. Daran hat sich bis heute nicht wirklich viel verändert. Zwar wird das Rohrstück nicht mehr mit Wasser gefüllt und verschlossen, doch die Tiefkühltruhe kommt noch immer zum Einsatz. Dort wird das Rohrstück auf bis zu -10 ° Celsius heruntergekühlt und im gefrorenen Zustand in die Prüfvorrichtung gelegt. Dann lässt ein Spezialist aus dem Werkstofflabor einen Stahlbolzen vertikal auf das Rohrstück fallen. Einem dumpfen Geräusch folgt die Sichtprüfung: das gefrorene Rohrstück bleibt intakt und weist keinerlei Schäden auf.

«Produktqualität hat bei Geberit einen hohen Stellenwert. Deshalb sind unsere Anforderungen meist strenger ausgelegt als die internationalen Normen.»
Mario Zimmermann, Spezialist Werkstofftechnik bei Geberit

Weshalb aber testet Geberit bei Minustemperaturen? Nicht selten lagern Abwasserrohre in einem Aussenlager und sind dort Wind und Wetter ausgesetzt. Und da auch auf der Baustelle mal ein Rohr auf den Boden fällt, wäre es wenig vertrauensfördernd, wenn das Rohr dabei beschädigt würde und seinen Zweck nicht mehr erfüllen könnte. Der Bolzen simuliert also nichts anderes als einen möglichen Schlag, den das Rohr absorbieren muss. Durch Gewicht und Geschwindigkeit des Bolzens wird getestet, ob das Rohr auch unter harschen Bedingungen intakt bleibt. Laut Normanforderung sollen die Rohre hierfür auf 0° Celsius herabgekühlt werden. Die internen Geberit Anforderungen sind jedoch strenger und erfordern, dass das Rohr bei bis zu -10° Celsius​ geprüft wird.

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