Kompetenzen - Juni 2022

Und täglich spült der Phoenix

Unverwüstlich dank der Zuwendung des Fachmanns

Ein Original Phoenix Holzspülkasten von Geberit verrichtet noch immer gewissenhaft seinen Dienst im Schweizerischen Winterthur.

Wenn Sanitärfachleute das Wort «Phoenix» hören, denken sie in erster Linie nicht an den mythischen Vogel aus der Asche, sondern an den ersten Holzspülkasten. Anno 1905 von den beiden Firmengründer-Söhnen Albert Emil und Leo Gebert entwickelt, bildet der Urvater aller Spülkästen den Grundstein für das künftige Wachstum der Firma.

«Den wollen wir behalten»
Ein solcher Phoenix spült noch heute im 2-Quadratmeter-Gästebad einer rüstigen Seniorin in Winterthur (CH).

Wie alt der mit Blei ausgeschlagene und mit Bleiarmaturen ausgerüstete Holzspülkasten ist, kann die Inhaberin nicht beziffern. Er war beim Hauskauf 1983 schon da. «Für uns war klar: Den wollen wir behalten», sagt sie.

Die stolze Besitzerin lässt den ursprünglich grau angemalten Spülkasten abbeizen, ersetzt die Zugkette durch ein Retro-Modell und schafft einen passenden WC-Sitz und -Deckel in Holzoptik an. Der Charme vergangener Zeiten ist im kleinen Gästebad deutlich zu spüren.

Bild des original Geberit Holzspülkastens
Der Charme vergangener Zeiten: Der original Geberit Holzspülkasten «Phoenix». (Foto: Ben Huggler)

«Wäre doch schade, ihn zu ersetzen»
Das hohe Alter geht nicht spurlos am Phoenix vorbei: Vor einigen Jahren wird eine Revision des Spülkastens nötig.

Der zuständige Installateur, Paul Bosshard, weiss um den historischen Wert des Originalprodukts. Er erklärt sich sofort bereit, sich dem in die Jahre gekommenen, aber noch funktionstüchtigen Spülkasten anzunehmen: «Wäre doch schade, ihn zu ersetzen. Er passt perfekt in das kleine Gäste-WC.»

«Ist noch echte Handarbeit»
In Anbetracht des hohen Alters erfordert die Revision des Phoenix entsprechendes Fachwissen. Der erfahrene Handwerker, der vor mehr als 40 Jahren die Lehre als Sanitärinstallateur in Winterthur abgeschlossen hat, entkalkt und reinigt Schwimmerventil und Heberglocke gründlich. «Einen solchen Spülkasten zu flicken ist noch echte Handarbeit und erfordert ein gewisses Geschick», erzählt er, denn der Mechanismus funktioniere anders als die heutigen Spülsysteme. «Man muss Freude daran haben.»

Blick ins Innere des Phoenix.
Trotz Ablagerungen funktioniert der mit Blei ausgeschlagene Spülkasten – auch dank der Pflege des Fachmanns. (Foto: Ben Huggler)

«Den Holzspülkasten revidiere ich, solange es geht»
Für den Installateur gehört der Zusatzaufwand zum Service. Das kommt an, auch bei der Winterthurer Hausherrin: «Den Phoenix vertraue ich keinem anderen Fachmann an.» Und der Retter des Zeitzeugen findet: «Den Original Geberit Holzspülkasten revidiere ich, solange es geht.»

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