Ein kleines Fahrgerät hebt einen langen Metallträger, auf dem bis zu fünf Meter lange Rohre transportiert werden können. (Copyright: Ben Huggler)
Kompetenzen - March 2024

Wenn die Länge zählt

Automatische Transporter für Rohre

In der Gruppenlogistik in Pfullendorf (DE) verschieben zwei fahrerlose Transportsysteme Rohre durch die Lagerhallen. Die digital gesteuerten Geräte sind keine Selbstverständlichkeit, sondern eine Geberit Sonderlösung.

Fünf Meter können kurz sein, wenn etwa Lionel Messi aus dieser Distanz aufs Tor schiesst. Muss man indes eine grössere Menge fünf Meter langer Rohre transportieren, können sich diese ziemlich lang anfühlen. In der Gruppenlogistik in Pfullendorf hat ein Team für solche Rohre ein fahrerloses Transportsystem eingeführt.

Adaptierte Fahrzeuge
«Das war nicht einfach», blickt Projektleiter Manuel Renz zurück. «Denn bei Anbietern fahrerloser Transportsystemen spielt solches Langgut praktisch keine Rolle.» Zudem müssen die Fahrzeuge Gewichte bis zu einer Tonne transportieren können. Doch letztlich fruchtete die Suche. Eine Entwicklerfirma war bereit, Fahrzeuge für Geberit zu adaptieren. «Sie entwickelten einen fünf Meter langen Warenträger, auf dem sich unsere Rohre für den Transport deponieren lassen.»

Nach der Einführung mussten sich die Mitarbeitenden an die neuen Transportsysteme gewöhnen. «Sie können den Stapler nicht mehr so platzieren, wie es gerade passt.» Sonst komme es vor, dass der automatische Langguttransporter vor diesem Hindernis Halt macht und sich nicht mehr vom Fleck bewegt.

Die Fahrzeuge können im Dauerbetrieb während zwei bis drei Stunden Rohre transportieren, dann müssen sie für gut 15 Minuten zur Ladestation. Je nach Auftragslast führen sie täglich mehr als 100 Transportfahrten durch.

Die Grenzen der Systeme
Ohne Mensch geht’s aber nicht. Zum einen müssen Mitarbeitende die Warenträger be- und entladen. Zum andern können die beiden Geräte noch nicht alle Fahrten allein stemmen. «Mapress Rohre sind teils 6 Meter lang und wiegen im Stapel mehr als eine Tonne – da stösst das Transportsystem an seine Grenzen.» Dafür bleiben die herkömmlichen Stapler im Einsatz.

Manuel Renz (links) und Fabian Hiestand arbeiten an den digitalen Einstellungen für die neuen Langgut-Transporter. (Copyright: Ben Huggler)

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